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Das Bauwesen ist
eine der klassischen
Anwendungen der Thermografie. [ Energieberatung | Schadensanalyse | Sommerliche Anwendungen | Aktive Thermografie ] [ U-Wert-Bestimmung | Feuchte & Verdunstung | Simulation | Epsilon | Qualität und Dokumentation | Grenzen ] Bei der Thermografie in Bauwesen und Bauphysik handelt es sich nicht darum, mal nachts "ums Häuschen zu springen" und vielleicht 4 bis 6 Bilder alleine von außen zu machen - Was davon zu halten ist, kann man hier nachlesen |
Thermografie zur Energieberatung |
Die
Thermografie zur Energieberatung ist die klassische Anwendung der
Thermografie im Bauwesen, aber wie das Inhaltsverzeichnis dieser
Webseite zeigt, nur ein kleiner Teilaspekt. An sich ist so eine
Thermografie schon ganz anschaulich, wie immer ist aber sachgerechtes
Arbeiten absolut erforderlich, damit Gebäude mit hohem
Energieverbrauch als solche erkannt werden, aber auch eher sparsame
Häuser nicht falsch als "Energieschleudern" beschrieben werden. |
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Thermografieregeln | Für
die Durchführung einer aussagekräftigen Thermografie
für eine Energieberatung ist es sinnvoll, einige
Regeln
einzuhalten, die dafür sorgen, daß sich Thermogramme
auswerten lassen und vor allem daß sie mit einander
verglichen
und auch jederzeit nachvollzogen werden können, auch von
Kollegen,
die nicht beim Ortstermin mit dabei waren.
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Wetter- und Umgebungs- bedingungen |
Das
Wetter
muß bei einer Thermografie zur Energieberatung geeignete
Aufnahmebedingungen ermöglichen. Das bedeutet, es
muß eine
so große Temperaturdifferenz zwischen innen und
außen
vorherrschen, daß ein unverrauschtes, klares Thermogramm
entsteht
und auch die umweltbedingten Störeinflüsse Regen,
Wind, Ein-
und Abstrahlung müssen so gering sein, daß es nicht
zu
Fehlinterpretationen kommen kann.
Auch die anderen Wetterbedingungen sind zu beachten, hier die aufgelisteten Grenzwerte:
Außer den momentanen Störeinflüssen aus Wind und Wetter ist auch die Stabilität der Umgebungsbedingungen für die Aussagekraft einer Thermografie entscheidens, bei Außenaufnahmen allerdings in erheblich größeren Umfang wie bei Thermogrammaufnahmen im Innenbereich, die kaum von äußeren Einflüssen und deren Wechsel gestört werden.
Hinweis: Natürlich gibt es die berühmte Ausnahme von der Regel. Geht es nämlich um den sommerlichen Hitzeschutz und um die Vermeidung von Energieaufwand durch Kühlung, so ist es sinnvoll, zum Zeitpunkt größter Hitzeeinwirkung, also in den frühen Nachmittagsstunden zu arbeiten. Dabei werden diese thermografischen Untersuchungen aber im allgemeinen von innen ausgeführt. |
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Auswertung | Die
Dokumentation
sorgt dafür, daß eine Thermografie immer
reproduzierbar und damit nachvollziehbar bleibt. Gerade bei der
passiven Thermografie ist das wichtig, weil die Umgebungsbedingungen,
die die abgebildeten Temperaturunterschiede im Thermogramm erzeugt
haben, ja nur momentan wirksam sind. Zu folgenden Zeitpunkten gelten
wieder geänderte Umgebungsbedingungen. Eine vollständige Dokumentation muß mindestens enthalten: •Datum und Uhrzeit der Thermogrammaufnahme •Einstellparameter der Kamera wie Emission mit Umgebungstemperatur, Absorption mit Pfadtemperatur •Seriennummer des Thermogramms und der Kamera, Kameratyp •Außen- und Innentemperatur, wenn sinnvoll auch Tageshöchst und -tiefsttemperatur •Bei Außenaufnahmen Informationen zu Wind, Wetter, Wolken und Einstrahlung sowie Abstrahlung •Ein Begleitfoto mit selbem Standort, Ausschnitt, Perspektive •Information zum Aufnahmeobjekt und zum Auftraggeber bzw. Projekt •Die Dokumentation sollte die Abschätzung der Störgrößen zulassen Kommentierung einzelner Details in den Thermogrammen und Kennzeichnung im Bild. Typisches Beispiel für den Einsatz der Dokumentationsmaske im Auswerteprogramm. Zu einer regelkonformen Thermografieuntersuchung zur Energieberatung gehört, daß alle Thermogramme entsprechend ausgewertet, dokumentiert und an den Auftraggeber ausgegeben werden. Damit ist die Arbeit aber oftmals nicht getan, denn es ist auch die Pflicht des Energieberaters, eine Zusammenfassung der Ergebnisse und die Schlußfolgerungen zu erarbeiten, die dann in einem Gutachten an den Auftraggeber weiter gegeben werden.
Allgemeine Aussagen nutzen hier nichts, es muß schon das individuelle Gebäude besprochen werden ! |
Thermografie zur Schadensanalyse |
Thermografie
ist weitaus mehr, als nur zu schauen, wos ausm Häuschen
rauspfeift. Mit dieser modernen zerstörungsfreien Meßtechnik
kann wichtige Information über den Zustand von Bauwerken ermittelt
werden, die dann zur Analyse von Bauwerksschäden dient. Ohne das
sogleich Bausubstanz für solche Untersuchungen zerstört
werden muß. Thermografie zählt ganz offiziell zu den Meßverfahren in der zerstörungsfreien Prüfung. |
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Wärmebrücken | Unter
einer
Wärmebrücke versteht man ein Gebäudeteil, das durch Form
und/oder Material die eine höheren Wärmeaustausch zwischen
Innenraum und Umwelt außen zuläßt: Materialbedingte Wärmebrücken sind beispielsweise: Geschoßdecken Fenster- und Türstürze Ringanker Decken- und Wandbalken Mauerkronen Unter- und Überzüge Geometrische Wärmebrücken sind z.B.: Fenster- und Türlaibungen Heizkörpernischen Ecken und Kanten an Außenwänden Anmerkung: Im Volxmund wird auch gerne von "Kältebrücken" gesprochen. Eigentlich gibts die physikalisch gesehen nicht, aber der Duden stiftet Frieden. Das ist exakt dasselbe wie eine Wärmebrücke. Sie werden verstanden. |
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Schimmel- und Kondensatbildung |
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Durchfeuchtungen |
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Bauwerksabdichtung |
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Windundichtigkeiten |
Mit
Hilfe einer Gebläsetür wird in einem Bauwerk entweder ein
Unterdruck
erzeugt und von außen verschieden warme Luft eingesaugt, oder es
wird mit Überdruck Luft nach außen geblasen. Egal ob Sommer
wie Winter ist nach wenigen Minuten sichtbar, wo Blasfahnen an den
Durchtrittsstellen entstehen. Nur gleichwarm darf es nicht sein.
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Dämmungsmängel |
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Dachdämmung |
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Flachdächer | Flachdächer
lassen sich von außen so gut wie nicht prüfen, Moos,
Pfützen, Ein- und Abstrahlung verdecken das was man eigentlich
sehen will. Abhilfe: man schaut sich Flachdächer von unten an.
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Hinweis:
Diese Beispiele sind natürlich kein vollständiger Katalog von
thermografischen Erscheinungsformen. Sie sollen eher zeigen, wie
vielseitig die Thermografie in Bauphysik und zerstörungsfreier
Prüfung sein kann.
Fällt
Ihnen auf, daß alle diese Beispiele von innen her aufgenommen
wurden ?
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Bauthermografie im Sommer |
Es
geht das arg in die Jahre gekommene Gerücht um, daß man
Bauthermografie nur im Winter,
am besten nur bei Frost machen kann. Das ist natürlich nicht
richtig, es
gibt auch und gerade im Sommer überraschend viele
Einsatzgebiete, wo Thermografie nützliche Information über
Bauwerke und für die
Bauphysik liefert: Selbst in gutinfomierten Kreisen denkt man zuwenig an die vielseitigen sommerlichen Anwendungen, weil aus der Tradition nuur einige wenige bekannt sind, wie z.B. das Auffinden von Fachwerkbalken unter Putz (aktive Anregung durch die Sonne) oder die Untersuchung von Wärmedämmverbundsystemen (ebenfalls solare Anregung): Alle thermografischen Verfahren, die eine aktive Anregung durch Besonnung brauchen, sind natürlich im Sommer am besten durchführbar. Hier mehr zum Thema aktive Thermografie. Komischerweise denkt kaum jemand drüber nach, mit der Thermografie nach sommerlichen Eindringquellen von Außenwärme zu suchen, und deshalb eher einen kostenintensiven Stromfresser namens Klimaanlage einzubauen ... Sowas kann man vermeiden. Die Wetterkunde und alle Klimadaten sagen es schon lange: Im Winter regenet es zwar öfter, aber dafür nur in deutlich kleineren Mengen - Im Sommer schüttet es ab und zu, wenn dann richtig. Gerade durch den Klimawandel sind Starkregenereignisse und Unwetter immer intensiver geworden. Mit der thermografischen Untersuchung, die ja auch Aussagen über den Abtrocknungsprozeß nach einem Eindringen von Wasser ins Bauwerk dienen kann, kann gerade im Sommerhalbjahr Mängeln in der Bauwerksabdichtung auf die Spur gegangen werden. Hier noch mehr zum Thema Durchfeuchtungen. |
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Sommerlicher Hitzeschutz |
Der
Klimawandel machts immer dringender: Es wird im Sommer immer
länger heiß und unser Baubestand ist auf die sommerliche
Wärmelast nicht angepaßt. Gerade in Dachgeschossen wird es
kritisch, weil noch nicht bekannt ist, daß eine Dämmung zwar
im Winter den Energiebedarf reduziert, aber im Sommer dem recht kurzen,
aber dafür um so heftigeren Hitzepeak wenig Widerstand entgegen
setzen kann.
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Sonnenschutz | In
modern gedämmten Gebäuden ist der Schutz vor
übermäßiger Sonneneinstrahlung sehr wichtig, denn die
Wärmeenergie, die zu den oft großen Fenstern hinein
gestrahlt wird, kann so einfach nicht mehr wieder entweichen. Sehr
häufig ist die Ursache ein mißliungener oder falsch
angeordneter Sonnenschutz für unzulässig hohe
Raumerwärmung bei Sonnenwetter.
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Gebäudekühlung und Klimatisierung |
Gerade
in größeren und recht modern gedämmten
Geschäftsgebäuden ist im Sommerhalbjahr eine Kühlung
notwendig, weil Technik und Personen mehr Wärme produzieren, als
nach außen abgegeben wird. Dabei ist das Thema Kühlung
besonders kritisch, weil zum Kühlen der besonders kostspielige
Energieträger Strom gebraucht wird.
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Kühlhäuser | Für
uns ist es selbstverständlich, daß die Kühlregale und
Kühltruhen im Supermarkt immer gut gefüllt sind - und jeder
hat einen Kühlschrank zu hause. Dahinter steht eine ganze
Logistikkette, wobei die jeweils vorgeschriebene Temperatur für
die verderbliche Ware nie überschritten werden darf. Dafür
gibt es Kühlhallen und Tiefkühlhäuser, begehbare
Bauwerke mit ganz besonders niedrigen Innentemperaturen. Thermografie
ist hier ein sehr hilfreiches Mittel, zur Instandhaltung und
Qualitätssicherung beizutragen.
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Durchfeuchtungs- schäden |
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Kondensatbildung in Kellern |
Oft
werden
Bedenken geäußert, daß das Eindringen von
feucht-warmer Außenluft in dauerhaft kühle Keller dort zu
Kondensat und damit zu Schäden führen. Das läßt
sich mit Thermografie und einer Wasserdampfbilnz klären, ob dem
tatsächlich so ist.
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Putzschäden und Delaminationen |
Gerade
im
Sommerhalbjahr läßt sich die weiter ziehende Sonne sehr gut
nutzen, an Bauwerken aktive Thermografie zu betreiben: Besonders
schwere und tiefe Bauteile, wie z.B. feuchte, massive Wände
wärmen sich dabei nur sehr langsam auf, beonders leichte, wie z.B.
schon abgeplatzte Putzstücke besonders schnell.
Wichtig: Solche Analysen mit aktiver Thermografie gehen nicht so ad hoc. Dazu bedarf es schon der Erfahrung eines mit aktiver Thermografie vertrauten Fachmanns. In häufigen Fällen ist auch intensive Nachbearbeitung der Thermogramme im Computer erforderlich, um das gewünschte Bild deutlich sichtbar zu machen. |
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Wärmedämmungen | Sommerlicher
Sonnenschein kann auch dazu genutzt werden, eine Wärmedämmung
zu überprüfen:
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Et
voilà, wer sagt eigentlich, Thermografie ginge nur im Winter ? Anmerkung: Was den Sommer vom Winter unterscheidet, sind nicht nur die allgemein höheren Temperaturen. Zum einen ist die Niederschlagsmenge viel größer als im Winter und zum anderen, fast noch wichtiger, die Temperaturunterschiede sind über die Länge eines Tages gesehen viel extremer. Die Wärmeleitung, die Wärmespeicherung und das Verhalten von Wasserdampf und Wassertransport sind im Sommer stark vom Winter verschieden: Ganz andere Teile der Bauphysik sind gefragt, aber nicht minder wichtige. |
Aktive Thermografie im Bauwesen |
Die
aktive Thermografie definiert sich dadurch, daß ein
Meßobjekt extra für die Aufnahme angeregt wird, was dann
verschiedene Temperaturänderungen bei nachfolgenden
Abkühlungs- oder Aufheizprozessen hervorruft. Die aktive Thermografie ist sehr leistungsfähig, aber muß viel bekannter werden! |
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Funktionsprinzip | Durch
die Anregung wird in der Bausubstanz eine Wärmewelle erzeugt.
Irgendwelche Strukturen in der Bausubstanz, die man von außen
nicht sehen kann, setzen dieser Wärmewelle entweder einen
Widerstand entgehen, beschleunigen sie oder die Welle wird sogar
reflektiert. Alle diese Vorgänge ändern im Lauf der Zeit die
Oberflächentemperatur über der Struktur. Um diese zeitlichen Veränderungen sichtbar zu machen, gibt es jetzt verschiedene thermografische Verfahren. man kann in einigem zeitlichem Abstand eine Thermogrammaufnahme machen und so einen momentanen Eindruck gewinnen, den man z.B. mit dem Zustand vor der Anregung vergleicht. So geht man beim Blowerdoortest vor, wo strömende kalte bzw. warme Luft zu Veränderungen führt. Eine weitere Methode ist, eine ganze Reihe von Thermogrammaufnahmen zu machen. In dieser Bildreihe wird dann geschaut, wo was zuerst oder zuletzt warm oder kalt wird. Die Anregungszeit und die die Aufnahmedauer hängt vom Verfahren ab und vor allem von der Tiefe der gesuchten Strukturen, je tiefer desto länger muß angeregt, aber auch aufgenommen werden. Weiter spielt auch die Wärmeleitung eine große Rolle: gut wärmeleitende Bausubstanz wie z.B. ungedämmte Massivände müssen recht lange angeregt werden, dünne leichte nur kurz, wie z.B. Putzschichten auf Dämmung. Hinweis: aktive Thermografie ist eine hochkomplexe Angelegenheit: Öfters muß eine kleine Berechnung durchgeführt werden, ob die Methode zum gewünschten Ergebnis führt. Außerdem müssen sinnvolle Werte für die Anregungsstärke und -dauer sowie die Aufnahmedauer und -frequenz je nach Typ der Bausubstanz gefunden werden. Schon deshalb ist es hochgradig sinnvoll, ein Seminar zur aktiven Bauthermografie mitzumachen. Aus diesem Grund kann diese Seite keine konkreten Hinweise geben! |
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Erwärmung | Im
Bauwesen gibt es
gleich mehrere Verfahren, eine Erwärmung vorzunehmen: Eeinmal
durch ein Heizgebläse und durch starke Lampen, am besten halogen-
oder IR-Strahler. Solche Geräte sind zu Trocknungszwecken im
Baubereich ohnehin verbreitet. Sogar die Sonne kann man zur
Erwärmung nutzen, indem man sie mit einem Schirm oder schlichtem
Warten abschattet oder nicht. Durch die Erddrehung zieht die Sonne ja
weiter und alles landet irgendwann mal im Schatten. Nach dem Abschalten der Erwärmen (oder Abschattung) beginnt die Aufnahmephase, entweder Einzelbilder oder eine Reihe von Thermogrammen. bei einigen Anwendungen reichen schon Einzelbilder klar aus, den Befund sichtbar zu machen, oft ist aber erst die Auswertung der zeitlichen Entwicklung aussagekräftig: Einzelne Strukturen werden nur zeitweise sichtbar und diesen Moment muß man erwischen. |
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Anfeuchten | Mit
der
Anfeuchtmethode kann auf Rißprüfung gegangen werden: Risse
nehmen nämlich mehr Wasser auf als intakte Oberflächen.
Entsprechen länger hält dann die Verdunstung an. Eine
gesättigt feuchte Pore oder Riß kann je nach
Luftfeuchtigkeit bis zu 3 Grad Unterschied erreichen, ist also gut im
Thermogramm als Abkühlung sichtbar. Die Aufnahmen werden einige
Zeit nach der Befeuchtung gemacht, um dem wasser Zeit zu geben in die
Risse und Poren einzudringen. Das geht natürlich nur mit
wasserfester Bausubstanz. |
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Gebläsetür | Das
Gebläseverfahren ist schon länger als Anregungsmethode in der
Thermografie bekannt. bei diesem Verfahren wird in einem Gebäude
entweder ein leichter unterdruck erzeugt, so daß Luft von
außen eizu allen Undichtigkeiten eingesaugt wird, zum anderen
eine Überdruck, wo dann Luft zu Undichtigkeiten nach außen
austritt. Wenn die Luft innen und außen verschieden warm ist,
kann man diese Ein- und Austrittsstellen mit der Thermokamera
aufspüren. Um Undichtigkeiten sicher erkennen zu können, ist es notwenig, vor dem Betrieb eine Reihe von Thermogrammaufnahmen zu machen, um mögliche Dämmungslücken und Wärmebrücken hinterher von den tatsächlichen Undichtigkeiten zu unterscheiden. Denn nur die Veränderung zwischen den Thermogrammen vor und während dem Unter- bzw. Überdruckbetrieb sind tatsächlich Undichtigkeiten. Damit das wirkt, sollte man die Gebläsetür einige Minuten laufen lassen, bevor mit der zweiten Aufnahmereihe beginnt. |
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Auswertung | Die
Auswertung von aktiven Thermografieaufnahmen ist je nach Schwierigkeit,
wie eine Struktur sichtbar gemacht werden kann, unterschiedlich
aufwendig. Wenn es sich nur um Rißsuche per Anfeuchten oder die Auswertung von Blowerdooraufnahmen handelt, reicht es schon aus, zwei Thermogramme für trocken und feucht bzw. windstill / Gebläsetürbetrieb gegenüberzustellen. Bei der Suche von Hohlräumen und Ablösungen z.B. von Fliesen, Riemchen, Putzschichten oder Bitumenbahnen ist eine zeitseqenz erforderlich, die die Rückkehr der reflektierten Wärmewelle zeigt. Geht es um richtig feine Strukturen, die im Rauschen der IR-Kamera schon unter zu gehen drohen, ist eine Fouriertransformation sehr hilfreich: Das Phasenbild zeigt häufig noch Strukturen, wenn in den unverarbeiteten Thermogrammen wenig bis nichts mehr erkennbar ist. Sogar die Tiefe einer Struktur kann zumindest grob ermittelt werden. tife Strukturen erscheinen später (also bei tieferen frequenzen) als Oberflächennahe. Für eine Tiefenangabe sind allerdings Berechnungen mit den thermischen Stoffkennwerten notwendig. Wichtig: Das Ergebnis einer Auswertung aktiver Thermografie ist nur bei Einzelaufnahmen (Blowerdoor, Anfeuchten) noch eine temperaturangabe. Sobald ein eine Aufnahmeserie nach Amplituden und Phasenbild ausgewertet wird, geht es nur noch alleine um die Sichtbarkeit von Strukturen. Das Resultat ist der Nachweis und wenn möglich noch die Vermessung, aber nicht mehr eine Temperaturermittlung. Hinweis: Um erfolgreich aktive Thermografie betreiben zu können, ist eine entsprechende Software notwendig, die zur Thermokamera passt. Leider hütet jeder Hersteller da sein eigenes Format, so daß man da den Hersteller anfragen muß. |
Thermografie zur U-Wert Bestimmung |
Erinnern
wir uns, wie ein Thermogramm überhaupt zustande kommt: Die
Unterschiede in der Oberflächentemperatur eines Objekts kommen ja
dadurch zustande, daß jeder Bildpunkt im Thermogramm einen
Wärmewiderstand hinter sich hat, durch den ein Wärmestrom
fließt. Aus den gegebenen Temperaturen beiderseit der
Objektoberfläche und aus der Oberflächentemperatur selber
können wir damit diesen lokalen Wärmestrom berechnen. |
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Wärmestrom bestimmen |
Das
funktioniert so:
Wir wissen aus dem Thermogramm den
Temperaturunterschied zwischen der Umgebung und der abgebildeten
Oberfläche. Der Wärmewiderstand zwischen der Oberfläche
und der Umgebung ist nun die unbekannte. Wir können diesen
Widerstand alpha in einer
Tabelle in der DIN 4108 nachschlagen. Diese Tabell ist allerdings sehr
grob. Für Innenaufnahmen ist das dort aufgelistete Alpha
einigermaßen realistisch, während es für
Außenansichten nur extrem grob ist und von nachgerechneten
Fällen um bis zu 70% abweichen kann. Diese Nachrechnung kann aber
auch mit den Formeln für Wärmeübertragung an
freistehenden Platten aus dem VDI-Wärmeattlas vorgenommen werden,
was dann ganz erheblich realistische Werte ergibt. Wegen der setr
starken unkontrollierbaren Umwelteinflüsse bei
Außenmessungen sollte aber darauf verzichtet werden, wenn es
möglich ist. Für den Wärmeübergang auf Flächen im ganz umschlossenen Räumen kann amn von einem Alpha von 7,6 W/m²K ausgehen, wobei die DIN 4108 und der VDI-Wärmeatlas recht gut übereinstimmen. Schon aus diesem Grund sollten Wärmestrommessungen nur in Innenräumen stattfinden. Der spezifische Wärmestrom q ist nun: q = Alpha * ( Toberfläche -Tumgebung) Strömt nun Wärme in das System hinein, also in den Platz, wo die Kamera steht, so ist ein Wärmestrom positiv, strömt Wärme aus einem System ab, so ist der Wärmestrom negativ. Beispiel: Im besagten Innenraum herrscht ein Strahlungsgleichgewicht, das heißt Tumgebung = Tobjekt. Beides sei 20 °C, weiter ist so eine Innenwand 2 Meter hoch, die untersten und obersten 20 cm fallen wegen der Kantenlage als wirksame Länge weg. Es herrscht zudem keine Zugluft, also Windstille. Der VDI-Wärmeatlas sagt für den rein konvektiven Wärmeübergang 3,6 W/m²K vorraus. Dazu kommt dann noch der Strahlungsaustausch, wobei das Stefan-Boltzmann-Gesetz für 20 °C einen Gradienten von 5,6 W/m²K angibt, zusammen also 9,2 W/m²K, was dem tabellierten Wert aus DIN 4108 von 8 W/m²K schon recht nahe kommt. Nun sei die Außenwand 1 Grad kühler und eine ausgeprägte Wärmebrücke gleich 2,5 Grad. Damit ergibt sich für den Wärmestrom durch die Außenwand 9,2 W/m²K * (19 - 20K) = -9,2 W/m², für die Wärmebrücke entsprechend 23 W/m²K. Wichtig: Während sich die Temperaturen recht genau bestimmen lassen, ist der Wärmeübergangskoeffizient Alpha oft nur schwer fassbar. Dabei hängt die Genauigkeit der Wärmestrombestimmung aber direkt von der Genauigkeit des Alphas ab. Diese Methode ist also immer mit einer systematischen Unsicherheit behaftet. Bitte daher immer die Toleranzgrenzen angeben, die laut VDI-Wärmeatlas so um die +/- 15 % liegen. Das ist aber für viele Zwecke ausreichend, weil man sieht, woran man überhaupt ist. |
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U-Wert | Nun ist
der U-Wert folgendermaßen definiert: U = 1 / ( 1/Alphainnen
+ d/lamda + 1/Alphaaußen).
Weiter ist wichtig, daß ein Wärmestrom durch eine Wand im
sationären Fall konstant ist, das ergibt sich aus der
Energieerhaltung: q = U * (Taußen - Tinnen) = Alphainnen * (Tinnen - Tinnenwand) = Alphaaußen * (Taußen - Taußenwand) = const Wir wissen aus der Thermografie z.B. Tinnen, Tinnenwand und messen mit der Thermokamera noch schnell Taußen dazu, was dann den systematischen Offsetfehler der IR-Kamera eliminiert. Das Alphainnen berechnen wir entweder mit den Wärmeübertragungsformeln aus dem VDI-Wärmeatlas oder schauen in die Tabelle aus DIN 4108 für den Fall "Außenwand von innen" und bestimmen so den lokalen Wärmestrom q. Damit bleibt nur noch eine Unbekannte, nämlich unser gewünschter U-Wert. Ready. Mit dem lokalen U-Wert kann man noch eine Menge netter Nebenberechnungen ableiten: Den spezifischen Jahresenergiebedarf, indem man mit Gradtagzahl für einen Ort und dem U-Wert den Bedarf berechnet. Die spezifischen Energiekosten, ermittelt aus dem Energiepreis und dem Heizanlagenwirkungsgrad. Die spezifische CO2-Produktion, die pro Energieeinheit so anfällt, bei Strom ist das zur Zeit 2,65 kg / kWh. Berechnet man diese spezifischen Werte in kWh/m²a, €/m²a und kg/m²a für jede Art von Fläche an einem Gebäude und multipliziert diese Werte mit den jeweiligen Flächen, addiert das ganze auf, so bekommt man zum Schluß einen Überblick, was ein Gebäude so für einen Heizenergiebedarf hat, was das kostet und wieviel CO2 man in die Luft bläst. Wie gesagt, innerhalb der Meßunsicherheit von schätzungsweise +/- 15 %. Und nur dann, wenn die Umgebungsbedingungen hinreichend stationär sind. |
Thermografie zum Messen von Feuchtigkeit und Verdunstung |
Wenn
etwas naß wird und anschließend wieder abtrocknet, wird die
Oberfläche mehr oder minder deutlich abgekühlt. das kommt
daher, daß das Wasser beim Abtrocknen verdampft. Wasser hat mit
2500 kJ/kg eine sehr hohe Verdampfungswärme, die aus der Umwelt
entnommen wird. Dabei ist die Energiezufuhr aus der Luft recht mager,
so daß der Großteil aus der feuchten Oberfläche
entzogen wird, die dadurch abkühlt. Das hängt zum einen von der Luftfeuchte der Luft ab, die das Wasser als Dampf ja aufnehmen soll: ist die selber gesättigt (Regen), dann verdunstet nichts und es kühlt auch nichts ab, ist die Luft aber trocken, so kann die Abkühlung sogar sehr stark sein. Ein eigener Versuch ergab bis zu 5 K Abkühlung bei einem porösen nassen Bimsbetonstein bei 22 °C und 35% trockener Luft. In der Regel ist die Verdunstungsabkühlung irgendwo dazwischen, aber für eine moderne IR-Kamera weit oberhalb der Meßgrenze. Während des Abtrocknungsprozesses wird das in den Poren der Bausubstanz gespeicherte Wasser durch die Kapillarwirkung wieder an die Oberfläche befördert. Das bremst den Wasserstrom und läßt die Verdunstung im Laufe der Abtrocknung immer weniger werden. Dadurch nimmt auch die Verdunstungsabkühlung ab. Hinweis:Es ist zuerst mal notwendig, zu unterscheiden, ob ein Schaden mit Wassereinfluß nun durch ein Eindringen von Wasser in das Volumen der Bausubstanz entstanden ist, ober ob es sich um Kondensatbildung alleine auf der Oberfläche handelt. Das kann man an den Formen und der Temperaturverteilung der geschädigten Stellen und an dem Ergebnis begleitender Feuchtemessungen sehen (Mikrowelle, Radar, Widerstandsmessung etc); |
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Verdunstungskühle | Bei der
Beurteilung von Verdunstungszonen ist es wichtig, die Einflüsse
der Bausubstanz und der Baukonstruktion zu kennen. Wasser, das sich in
den Kapillaren des Baustoffs ausbreitet, steht im dynamischen
Gleichgewicht mit der Verdunstung an der Oberfläche zur Luft.
Dieses Gleichgewicht ist außerordentlich störempfindlich,
schon kleinere Variationen in der Porengrößße oder ein
Hindernis wie eine Fuge können
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Abtrocknung | Wenn
eine feuchte Oberfläche von der Wasserzufuhr abgeschnitten wird,
so setzt ein Abtrocknungsprozeß ein. Zuerst verdunstet noch viel
Wasser an der Oberfläche, die entsprechend kühl aussieht,
dann nimmt die Verdunstung mit zunehmender Abtrocknung ab. Zum
Schluß ist die Verdunstungsabkühlung so gering, daß
sie in anderern Effekten, z.B. Wärmebrücken untergeht. Aus Intensität der Verdunstungsabkühlung und der Randform der Verdunstungszone läßt sich zumindest klassifizierend auf den Abtrocknungsgrad schließen:
Wichtig: Um aus dem Erscheinungsbild von Verdunstungszonen auf Art, Tempo und Intensität einer Durchfeuchtung zu schließen, setzt erhebliches Training voraus und ist keineswegs selbsterklärend. Hier empfehle ich entsprechende Schulungen und die Literatur ("Bauphysik, Bau & Energie" von Christoph Zürcher / Thomas Frank, Kapitel 3, 3. Auflage im VDF-Hochschulverlag der ETH Zürich, 2010 und "Grundlagen der Grenzschichtmeteorologie" von Helmut Kraus, Springer-Verlag 2008), wenn man selber als Thermografieexperte unterwegs ist. Für alle anderen: Das gehört zu einer soliden Thermografenausbildung. Hinweis: Die Untersuchung von Durchfeuchtungen geht gerade im Sommer besonders gut: durch die höheren Temperaturen und die intensiveren Niederschläge ist dann die Verdiunstung intensiver als im Winter. |
Thermografie und Simulationsrechnung |
Thermogramme
sind erstmal tolle, plakativ wirkende Bilder. Aber nur auf den ersten
Blick: Denn ein Thermogramm ist auch immer ein Temperaturmeßwert,
ja eigentlich sogar eine ganze Matrix aus Temperaturen. Damit kann man
doch auch rechnen ! Vorausgesetzt, man hat vorher gsorgfältig genug gearbeitet und man kann sich deshalb auf die gewonnenen Meßwerte verlassen. Denn damit rechnen ist noch etwas anspruchsvoller, als einfach nur hinschauen und vergleichen. |
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Schimmelbildung | Die
Standardfrage im Bauwesen ist bei Schimmelbefall:
Hier kann die Thermografie mit anschließender Kilimasimulation erheblich dazu beitragen, den Fall zumindest technisch zu klären. Dazu wird unter Einhaltung hinreichend stationärer Umweltbedigungen eine Thermogrammaufnahme der Schadensstelle gemacht und die zue Aufnahmezeit vorherrschenden Temperaturen aufgezeichnet, die sicher in den seltensten Fällen den vorgeschriebenen Grenzwerten aus der DIN 4108 entsprechen. Deshalb wird das reale Thermogramm so in eines umgerechnet, wie es unter den gewünschten Standardbedingungen entstehen würde, also in der Regel -5°C außen und +20°C innen. In diesem normierten Thermogramm wird dann für einen gegebenen Wasserdampfgehalt in der Luft geschaut, ob auf der Oberfläche der Taupunkt unterschritten wird und somit Tauwasser ausfällt oder wenigstens die relative Feuchte so hoch ist, daß Schimmelwachstum eintreten kann. Auch dafür hält die DIN 4108 Schwellwerte bereit: Am kältesten Punkt darf nicht mehr als 80% relative Luftfeuchte oder bei Standardtemperaturen 12,6 °C vorliegen. Die Umrechnung eines realen Thermogramms in ein normiertes ist deshalb so einfach möglich, weil das Abbild des Objekts nur von der Form und dem Material des Objekts abhängt, aber nicht von der Temperaturdifferenz zwischen innen und außen. Dafür hängt der Kontrast faktisch nur von dieser Temperaturdifferenz ab, aber nicht von Form und Material des Objekts. Deshalb brauchen wir nur den Kontrast neu einzustellen und das Temperaturniveau neu zu justieren, um ein Thermogramm so umzurechnen, wie es dann mit Wunschtemperaturen innen und außen erscheinen würde.
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Isoplethenverfahren | Schimmel
ist ein Pilz, der sich nicht so einfach an stramme flache
Grenzwerte wie in der Norm 4108 hält, sondern sehr
temperaturempfindlich ist. Aus
diesem Grund hat Prof.
Klaus Sedlbauer, jetzt Universität Stuttgart, das
Wachstum von Schimmel genauer untersucht
und die Resultate in Diagrammen veröffentlicht. In diesen
Diagrammen sind Linien gleicher Aussporzeit und gleichern Wachstums in
Abhängigkeit von Temperatur, Oberflächenfeuchtigkeit und dem
Substrat in sogenannten Isoplethen aufgetragen. Es fällt sofort
auf, das Schimmel auf Lebensmitteln und Naturstoffen wie Leder und
Textilien (Gruppe 0) am besten gedeiht, auf porösen
Oberflächen wie
Baustoffen Holz und auch Schmutz (Gruppe I) mittelprächtig und auf
sehr
glatten Oberflächen wie Metall, Kunststoffen und Glas (Gruppe II)
nur sehr
schlecht. Die sechs Isoplethendiagramme für jeweils drei Substratklassen und für Ausporungszeit sowie Wachstumsrate. Die Diagramme entstammen mit freundlicher Genehmigung aus der Publikation von Klaus Sedlbauer und Kurt Kießl "Neue Erkenntnisse zur Beurteilung von Schimmelpilzen und Stand der Normenbearbeitung", erschienen beim Fraunhofer Institut für Bauphysik 2002. Hinweis: Wände haben so etwas wie eine thermische Trägheit. Je nach Bauweise und Masse der Bausubstanz kommen vom Tagestemperaturgang draußen noch 0,2 - 3 % innen an, das mit einer Zeitverzögerung von 11 - 15 Stunden. Sowas muß natürlich berücksichtig werden, zumindest das Tagesmittel und keineswegs die momentane Außentemperatur. Also ist die Uhrzeit der Aufnahme und die Minimal- und Maximalwerte vom Wetterdienst für die Auswertung wichtig. Einfach draußen messen, geht nur bei sehr stabilen Wetterlagen und die sind eher selten. |
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Schlußfolgerung | Wenn die
Auswertung von Thermogrammen mit den bekannten Regeln und
Werkzeugen der Bauphysik durchgeführt wird, kann man so einiges
überraschend verläßlich herausfinden: Setzt in der Simulation schon bei als normal anzusehenden Werten für Innentemperatur und Feuchte Schimmelbildung ein, so ist zumindest von einer teilweisen Beteiligung des Bauwerks auszugehen. Liegt die kritische Grenze schon weit im eher trockenen Bereich, so kann hier schon von einem defekten Bauwerk ausgegangen werden. Setzt die Schimmelbildung in der Klimasimulation mitten im erlaubten "Behaglichkeitsbereich" ein, so kann von einem Mix der Ursachen ausgegangen werden, das sit sogar der Standardfall. Schon kleine Änderungen der Parameter entscheiden darüber, ob Schimmelbildung einsetzt, wenn die kritische Grenze innerhalb des Behaglichkeitbereichs verläuft. Diese starke nichtlineare Reaktion wirkt auf viele sehr verwirrend, daher immer wieder das überflüssige Gezänk "Früher oder bei den anderen war das nie so ". Dabei reicht es nur aus, das plötzlich zwei Personen die Wohnug bewohnen statt der Single vorher usw. Erst wenn die Schimmelbildung laut Simulation an der Obergrenze und darüber hinaus einsetzt, ist definitiv von fehlerhaftem Nutzerverhalten auszugehen. Natürlich, wenn es das Lüftungskonzept der untersuchten Wohnung überhaupt zuläßt, die Luft im inneren hinreichend trocken zu halten (zu dichtes Bauen ... seufz ...) Hinweis: Die Meßlatte, was denn so als normal anzusehen sei, legen die Lüftungsnorm 1946 und die Behaglichkeitsnorm ISO 7730 fest. Für die Frostsicherheit eines Bauwerks gilt die DIN 4108, die einen Dauerfrost von -5°C vorgibt. Ausnahme 1: In manchen Fällen erweist sich ein Schimmelschaden nicht als Folge von Kondensatbildung, sondern es dringt schlichtweg wasser in die Bausubstanz ein. Solche Schäden verraten sich dadurch, daß die Form der verschimmelten Zone so gar icht mit der einer trockenen Wärmebrücke im Thermogramm übereinstimmt. Ausnahme 2: In weiteren Fällen ist das thermografierte Bauwerk auch bei simuliert strengem Frost und eher schwülwarmer Innenathmosphäre tauwasser- und schimmelsicher - die Simulation zeigt nichts, obwohl sich die Mörtelfugen, Ringanker und Stürze so richtig deutlich Abzeichnen. Die Bewohner zeigen auch kein extremes fehlverhalten - Hier liegt Fogging vor! Das ist eine vermehrte Ablagerung von Feinstaub (oftmals Diesel-, Ofen- oder Kerzenruß) auf im Mittel kühleren Stellen an der Wand. Das tritt insbesondere auf stark kunststoffhaltigen Oberflächen auf. In diesem Fall haben wir gar keinen Schimmel, sondern Feinstaubablagerungen. Thermografie
und Simulationsrechnung: Das ist Bauphysik live !
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Die Rolle des Emissionskoeffizienten e in der Bauthermografie |
Was
wird da für ein Hype um den Emissionskoeffizienten Epsilon gemacht
! In den Schulungen der Hersteller zu ihren Kameras und auch in den
Zertifizierungsschulungen wird dem Thema sehr viel Raum eingeräumt
- wozu ? Auf Metallen kann man garnicht thermografieren, weil die Reflektion die Eigenemission um Größenordnungen übersteigt und dazu der Refelktionsgrad auch noch von Korrosion, Verschmutzung und Oberflächenrauhigkeit abhängt. Hier kommen wir in der Bauthermografie ohnehin nur durch Präparieren und abkleben weiter. Auf Glas wird die Situation schon etwas besser: Glas müßte als mineralischer Nichtleiter eine sehr gute, fast schwarzkörperähnliche Emission haben, ist aber extrem glatt und reflektiert deshalb ca 35 % der IR-Strahlung aus der Umgebung. Wenigstens sind die Eigenschaften von einigermaßen sauberem Glas in etwa konstant, so daß sich hier eine Epsilon-Korrektur lohnen würde. Wobei man diese 35% allerdings selber noch mal nachmessen sollte ! Nur das lohnt nicht. Dazu muß man sich die Stefan-Boltzmann-Gleichung anschauen: I = Ireflektion + Ieigenstrahlung = ( 1-e ) * s * ( Tumgebung^4 ) + e * s * ( Tobjekt^4 ) Ist die Umgebungtemperatur (absolute Temperatur in K) in etwa gleich wie die zu erwartende Glastemperatur, so wird sich der Unterschied zwischen den beiden Temperaturen nicht mehr auswirken. Das ist natürlich etwas grob, aber für eine Orientierung über das Verhalten von Glas reicht es aus. Was nicht geht, ist so zu messen, wenn sich wesentlich kältere (oder wärmere) Dinge im Glas spiegeln. Kommen wir zu den im Bauwesen allgemein üblichen Baustoffen. Die sind allesamt mineralisch oder organisch, leiten sehr schlecht elektrischen Strom und sind deshalb sehr gute IR-Strahler, die dem idealen schwarzen Strahler (e=1) sehr nahe kommen. Zudem sind die meisten Baustoffe auch noch mehr oder minder rauh, so daß die Oberflächentextur mit allen Poren auch noch für eine weitere Annäherung an den Idealfall bringt. Beispiel: Ein Baukörper habe +8 °C bei +5 °C Umgebungstemperatur und ein e von 0.92. Um wieviel wärmer müßte dieses reale Bauteil sein, um dieselbe IR-Strahlung zu produzieren wie ein idealer Strahler ? Dazu setzen wir einfach für beide Fälle die Stefan-Boltzmann-Gleichung an und setzen sie gleich: Ischwarzkörper = Ireal = s * ( Tschwarzkörper^4 ) = ( 1-e ) * s * ( Tumgebung^4 ) + e * s * ( Tobjekt^4 ) Setzen wir die Zahlenwerte ein und kürzen die Stefan-Boltzmann-Konstante raus, ergibt sich für Tschwarzkörper 7,76 °C Damit wird der Fehler mit 0,24 K kleiner, als es die übliche Kalibrierung selbst einer HighEnd-Kamera wie meiner zuläßt. Warum also der Aufwand ? Dabei sind die 3 K Temperaturerhöhung im Thermogramm schon saftig, immerhin 30% des Vollausschlags bei einer üblichen 10-Grad-Skalierung. Und die meisten Baustoffe haben Oberflächenrauhigkeiten, die den Emissionskoeffizienten noch weiter auf 1 treiben. Wollten wir das e berücksichtigen, handeln wir uns eine ganz häßliche Schwierigkeit ein: Denn dann müssen wir Tumgebung messen. Das ist die Strahlungstemperatur, die aus dem Halbraum um jedes Oberflächenelement von außen einwirkt. Haben wir ein Bauwerk mit Winkeln, Nischen und Überständen, müssen wir diese Halbraumtemperatur ziemlich häufig vom Objekt aus messen. Viel Vergnügen dabei. Vor allem für einen Fehler, der in der eh vorhandenen Kalibrierungenauigkeit untergeht. Im Bauwesen darf das e mit vernachlässigbarem Fehler auf 1 gesetzt werden. Warnung: Etliche Thermokameras haben als Voreinstellung für e den Wert 0,95 eingestellt - sowas wird ja auch noch empfohlen - nur denkt kaum jemand daran, daß dann auch noch Tumgebung im Halbraum vor dem Objekt gemessen werden muß. Zu häufig wird dieser schwer zu bestimmende Wert einfach auf der Fabrikeinstellung von z.B. 20 °C belassen. Echt super: Denn damit ist die ganze Emissionskorrektur noch falscher als der kleine Fehler, wenn man von einem Schwarzkörper ausgeht. Hat man jetzt auch noch kein radiometrisches Format, sondern nur ein verbogenes Jpeg, dann kann man solche Thermogramme wegschmeißen und gleich nochmal machen. |
Qualität und Dokumentation der Thermografie |
Die
Sicherung der Qualität bei der Thermografie im Bauwesen ist
deshalb so bedeutend, weil Thermogramme nun zuerst einmal sehr bunt und
damit eindrucksvoll sind. Damit kann aber schon bei leicht falsch
gegesetzten Parametern die ausgegeben Farben derart manipuliert werden,
daß schnell eine Fehlinterpretation erfolgt, wenn man alleine
nur
auf die Farben schaut. Gerade in letzter Zeit ist die Qualität der bauthermografie etwas in Verruf geraten, weil aufgrund der in den Markt drängenden preiswerten (weil stark abgespeckten) Kameras wohl die Meinung vorherrscht, man müsse auch nicht mehr so viel in Schulung und Training investieren. Wer besucht schon Zertifizierungskurse, die mehr kosten als die Kamera ? Um die Aussage einer Thermografie im Bauwesen so aussagekräftig zu halten, wie sie prinzipbedingt sein kann, ist einiges zu beachten: |
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Erfassung der Umweltbedingungen |
In
der
Regel entsteht ein Thermogramm eines Bauwerks unter Umweltbedingungen,
die bei der Aufnahme so gegeben vorfinden. Wir haben darauf nur durch
die Terminwahl je nach Wettervorhersage begrenzten
Einfluß.
Um zu gewährleisten, daß ein Thermogramm so wie es
ist
wiederholt, also nachvollzogen werden kann, müssen die
vorherrschenden Umweltbedingungen erfaßt und dokumentiert
werden.
Selbst in der aktiven Thermografie, wo eine thermische Anregung das
Thermogramm erzeugt, ist das notwendig, um etwaige
Störeinflüsse festhalten zu können. Ort, Zeit und Datum: Jedes Thermogramm kann nur dann vollständig beschrieben werden, wenn Ort, Zeit und Datum der Thermogrammaufnahme genau dokumentiert werden. Aus der Zeit ergibt sich, ob zum Aufnahmezeitpunkt Nacht ist und somit keine Einstrahlung vorliegen kann. Aus der Ortsangabe ergibt sich, daß der Aufnahmeort wieder aufgesucht werden kann. Hinweis: Dazu ist es sehr oft sinnvoll, ein zusätzliches Begleitfoto anzufertigen, aus dem sich der Aufnahmeort neben der Ortsangabe ergibt. Da die genaue Interptretation eines Gebäudethermogramms ohne Begleitfoto oftmals schwierig bis unmöglich ist, ist das Begleitfoto ohnehin Pflicht. Temperaturen: Zuerst ist die momentane Umgebungstemperatur wichtig, das heißt, die Lufttemperatur der Umgebung. Zur Erfassung von Strahlungsungleichgewichten und zur Verwendung des Emissionskoeffizienten muß die Strahlungstemperatur des Halbraums ermittelt werden, die im Halbraum um das abgebildete Objekt vorherrscht. Wenn ein Objekt großer ist, z.B. ein ganzer Gebäudeabschnitt, so müsste das für jede einzelne Oberflächenzone extra erfolgen. Bedingt durch die Masseträgheit der Bausubstanz ist es oftmals notwendig, auch Tagesminimum und Tagesmaximum der Umgebungstemperatur zu ermitteln. dazu ist es nützlich, Angaben des örtlichen Wetterdienstes in Anspruch zu nehmen, wenn man keinen datenlogger aufgestellt hat. Bei der passiven Thermografie, also in der überwiegenden Anzahl der Fälle muß die Temperatur auf der anderen Seite der Wand, also die Innentemperatur erfasst werden. Die ist wenigstens hinreichend konstant. Wichtig: Ohne die Minimalangaben Innen- und Außentemperatur ist ein normales Gebäudethermogramm wertlos. Insbesondere die Billig-Thermografen, die nur schnell mal von außen knipsen, ignorieren das. Umweltbedingungen: Bei Außenaufnahmen ist die wichtigste Angabe, welche Bewölkung zum Aufnahmezeitpunkt geherrscht hat, weil das darüber entscheidet, welche Ein- und Abstrahlung vorliegt und ob ein Ungleichgewicht in der Strahlungsbilanz stört. Nachts ist die Einstrahlung logischerweise Null. Der Mond zählt nicht. Wenn es regnet, ist die Angabe der Stärke und Art des Niederschlags sehr wichtig. Ebenso wichtig ist es zu dokumentieren, wenn es vor der Aufnahme geregnet hat und Abtrocknung durch Verdunstung einsetzt. Windeinflüsse müssen ebenfalls dokumentiert werden, wenn sie einen Schwellwert von 2 bft im Mittel überschreiten. Dann ist auch bei Außenaufnahmen die Windstärke, Windrichtung und die Orientierung der Thermogrammaufnahme bedeutend. Unterhalb von 2 bft reicht die Angabe schwachwindig oder windstill aus, da es keinen nennenswerten Einfluß auf das Thermogramm gibt.. Hinweis: Um die momentanen Umwelttemperaturen, Ein- und Abstrahlung schnell zu erfassen, ist es empfehlenswert, einfach ein Foto und ein Thermogramm der Umgebung um das Bauwerk herum zu machen. Dadurch wird auch ein eventueller Meßoffset der Thermokamera kompensiert. Aktive Thermografie: In der aktiven Thermografie überlassen wir die Erzeugung eines Thermogramms nicht momentan vorgefundenen Temperaturunterschieden, sondern regen das Meßobjekt durch erwärmen/abkühlen, befeuchten/verdunsten oder durch schaffen eines Druckunterschiedes an, selber Temperaturdifferenzen zu entwickeln. Daher müssen zusätzlich zu den notwendigen Umgebungsbedingungen zusätzliche Informationen aufgezeichnet werden: Die Anregungsmethode, also die Benutzung von Heizgebläsen, IR-Strahlung, Induktion und Mikrowelle, Befeuchtung, Blowerdoor (Unter- bzw. Überdruckbetrieb), Kühlung. Dauer der Anregung. Startzeitpunkt der Aufnahme nach der Anregung. Dauer der Aufnahme, Anzahl der Aufnahmen, Aufnahmefrequenz. |
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Die Regeln der Darstellungsneutralität | Insbesondere
bei der Thermografie zur Energieberatung sind immer
die Regeln der
Darstellungneutralität zu beachten, aber nicht nur da! Diese
Regeln
sorgen nämlich dafür, daß keine
Fehlschlüssse alleine aus einer
unpassenden Einfärbung und Kontrastrierung gezogen werden: Regeln der Darstellungeneutralität für die passive Bauthermografie •Alle Thermogramme sollten grundsätzlich die selbe Farbpalette nutzen. •Die Skalierung sollte immer um 0,7 mal der Temperaturdifferenz zwischen innen und außen liegen. •Bei Außenaufnahmen sollte die Umgebung bei etwa 20 % der Skala liegen. •Bei Innenaufnahmen sollte die Innenraumtemperatur bei 70 % liegen. Wenn von diesen Regeln abgewichen wird, ist gesondert darauf hinzuweisen!
Der Mensch ist nun mal ein Augentier und achtet zuerst mal auf die Farben: Rot wird mit rot, grün mit grün, blau mit blau verglichen. Deshalb stellen diese Neutralitätsregeln sicher, daß die Vergleichbarkeit der Farben immer gewährleistet ist. Beispiel: Ein Haus wird bei mildem Wetter von + 8°C außen aufgenommen, im Inneren herrschen +22 °C vor. Die Differenz liegt also bei 14 K. Wir stellen den Kontrast (Span), also die Differenz zwischen oberer und unterer Grenztemperatur auf 0,7 * 14 = 10 K ein. Damit das Motiv im thermogramm sofort klar erkennbar ist, wird für die Umgebungstemperatur nicht die untere Grenztemperatur genommen, sondern dazu 20% des Kontrastbereichs hinzuaddiert, hier also 2 K. damit wird bei einer Außentemperatur von 8 °C die untere Grenztemperatur auf +6°C und die obere auf +16 °C gelegt. Ein zweites Haus soll nun bei Frostwetter von -3 Grad thermografiert werden. Im Inneren des Hauses herrschen eher kühle +18 °C vor. Die Differenz ist also 21 K, davon 0,7 mal ist 14 K für den Temperaturbereich. Die untere Grenztemperatur sollte also 0,2 mal der Spanne = 2,8 K unter der Umgebungstemperatur von -3 °C liegen, also gerundet bei -6 °C. Damit wird die obere Temperatur zu +8 °C. Ein drittes Haus wird wiederum bei -3 Grad außen thermografiert, ist aber mit +25 °C eher üppig beheizt! Jetzt beträgt die Temperaturdifferenz gute 28 K, davon sind 0,7 mal als Temperaturbereich zu nehmen, also 20 K. Die untere Temperatur wird nun 0,2 mal 20 K = 4 K unter die Umgebungstemperatur gelegt und somit ab -7 °C dargestellt. Damit wird die obere Temperatur im Thermogramm zu +13 °C. Legt man nun die Thermogramme der drei Häuser nebeneinander, so lassen sie sich sofort anhand der zugeordneten Farben vergleichen, die Relationen der farbcodierten Temperaturen sind nämlich durch diese Normierung bei allen Aufnahmen gleich.
Selbstverständlich gelten die Regeln der Darstellungsneutralität auch für Innenaufnahmen. Dann ist eben darauf zu avchten, daß die allgemeine Innentemperatur bei etwa 70% des Vollausschlags liegt. Das sorgt für eine sehr klare Erkennbarkeit des Motivs bei gleichzeitiger Normierung trotz sehr unterschiedlicher Umgebungstemperaturen. |
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Dokumentation, Archivierung, Zusammenfassung |
Da
war
doch noch was - ach ja, die Büroarbeit! Ein Thermogramm sollte
so
gut dokumentiert sein, daß alle notwendigen Daten beisammen
bleiben und jederzeit wieder nachvollzogen werden können,
damit
eine Interpretation des Thermogramms jederzeit zum indentischen
Ergebnis kommt zuzulassen. Um das zu gewährleisten, gibt es neben den der Bauthermografierichtlinien des VATh noch zwei weitgehend deckungsgleiche Normen, die DIN 54190 und die EN 13187. Ich selber verwende zur Dokumentation von Thermogrammen das (von mir selber entwickelte) Thermografieprogramm Fornax, aber die meisten Anbieter von Thermografiekameras, die sich zur Gebäudethermografie eignen, bieten für diesen zweck Protokollprogramme an, die zumindest eine größere Teilmenge der erforderlichen angaben verwalten. Wenn man sowas benutzt, müssen die noch fehlenden restlichen Angaben im Kommentar schriftlich erfasst werden. Was mich richtig verärgert, sind Programme, die ein fettes Firmenlogo in die Thermogramme einstempeln. Logos dürfen auf der Kamera stehen, haben aber im fertig skalierten und dokumentierten Thermogramm nichts zu suchen. Nach der Dokumentation und Auswertung einer Thermogrammaufnahme kommt die Archivierung. die dient dazu, daß diese Thermogramm immer eindeutig einer Meßaufgabe bzw. einem Projekt zugeordnet und jederzeit wieder aufgerufen werden kann, auch wenn es Jahre später ist. Weiterhin muß die Archivierung so erfolgen, daß auch jederzeit eine Nachbearbeitung desr Dokumentation und Auswertung möglich ist. Das Thermogramm als solches ist aber ein Dokument und darf nicht mehr im Nachhinein verändert werden. Die ausnahme ist dabei die Elimination von Störeinflüssen durch verbesserte Verfahren. Schon alleine deshalb sind alleine echte radiometrische Aufnahmeformate für die Thermografie praxistauglich. Eine fertige thermografische Untersuchung besteht aus mehreren Teilen: Aus allen dokumentierten und ausgewerteten Thermogrammen mit allen erforderlichen Angaben dazu. Einem oder mehreren beiheftern, die nähere Erklärungen zur Methode enthalten (optional) Einer schriftlichen Zusammenfassung der Aussagen aus den einzelnen Thermogrammen mit einer Schlußfolfgerung. Wichtig: Zusammenfassung und Schlußfolgerung haben sich individuell mit dem untersuchten Objekt zu beschäftigen. Allgemeine Aussagen, die unausgesprochen verlangen, daß der Endabnehmer einer thermografischen Untersuchung sich selber was dazu denkt, sind absolut unzulässig und ein sicheres Merkmal für mangelhafte Qualität. Hinweis: Diese Aussagen gelt natürlich für ein Thermografieprojekt. Aufnahme, Erfassung der Randbedingungen, Dokumentation, Auswertung und das Gutachten können natürlich von einer oder mehreren Personen ausgeführt werden. Dabei sollte der Meßtechniker nach EN 473 (ISO 9712) Stufe 1 zertifiziert sein, der Auswerter nach Stufe 2 (die die Stufe 1 enthält). Gibt es dazu eine Prüfanweisung, so sollte die ebenfalls dokumentiert werden. |
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So nicht ! | Leider gibt es in der Branche etliche, die meinen, so eine Thermografie sei selbsterklärend und man könne zumindest Energieberatung hopplahopp erledigen ... Was dabei dann rauskommt, kann hier detailliert nachgelesen werden. |
Was Bauthermografie nicht kann |
Kurz
und knapp: Thermografie kann nicht durch Luftschichten schauen. Metalle
gehen auch nicht. Thermografiekameras sind keine Röntgengeräte, sondern leben davon, was auf einer sichtbaren Oberfläche thermischem IR abgestrahlt wird. Das Bild entsteht durch Temperaturunterschiede von Pixel zu Pixel. Diese Temperaturunterschiede kommen durch die Wirkung verschiedener örtlicher Wärmewiderstände zustande, die den Wärmestrom durch den Pixel beeinfliussen. deshalb können wir ja auch Aussagen machen, was unter der thermografierten Oberfläche passiert, weil wir den Wärmestrompfad etwas in die Tiefe verfolgen können. |
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Hinterlüftungen | Das
geht nur solange
gut, bis dieser Wärmestrompfad unterbrochen
wird, nämlich an einer nicht sichtbaren Oberfläche
innerhalb der Konstruktion. Denn dann treten mit Konvektion und
Strahlungsaustausch komplexe, sich überlagernde
Wärmeübertragungsmechanismen in viele Richtungen in Kraft,
die die einfache Interpretierbarkeit reiner Wärmeleitung
gründlich durcheinander bringen. Typische Beispiele dafür
sind: Hinterlüftete Dachpfannen Flachdachkonstruktionen mit luftgefüllten Hohlräumen Schächte mit frei darin verlegten Rohrleitungen Hinterlüftete Fassadenverkleidungen Außenwände hinter Schränken und Küchenmöbeln mit Rückwand Zugestellte Außenwände Hinweis: Um einige dieser Schwierigkeiten kann man sich herum arbeiten, z.B. durch Freilegen oder durch beiderseitiges Thermografieren. Bitte beim Freilegen darauf achten, daß die Bausubstanz Zeit hat, sich thermisch anzupassen, das kann schon mal einen Tag kosten. |
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Metalle | Es gibt
auch materialbedingte Probleme bei Baustoffen, die gute
Stromleiter sind, Metalle eben. Selbst Zinkblech, daß im
Visuellen stumpfgrau aussieht, ist im thermischen IR bei 8 - 12
µm ein wunderbarer Spiegel. Dazu kommen auch Oberflächen,
die zwar mineralisch und damit an sich sehr gute IR-Strahler sind, aber
extrem glatt sind und daher zum Teil die Umgebung reflektieren: Glas ist sehr glatt und reflektiert um die 35%, eine reine Emissionsangabe für Glas ist daher wenig sinnvoll. Glasierte Keramikfliesen und Klinker reflektieren auch stark, ebenso glasierte Dachpfannen. Alle Metalle reflektieren mehr oder minder stark, sogar stumpfgraues Zinkblech. Bei eloxiertem Aluminium kommte es auf die Dicke der Schicht an - ist die dick genug, läßt sich darauf thermografieren. Nasse Oberflächen reflektieren, wenn man sehr spitzwinklig auf sie schaut. Lotrecht drauf schauen gibt keine Probleme. Die IR-Emission von Metallen hängt auch stark vom Korrosionszustand ab: Stichwort Rost. Hinweis: Im Fall von reflektierenden Oberflächen ist die Oberfläche mit Papier oder Folie abzukleben, auch punktweise. Wenn keine hohe Genauigkeit gefragt ist, so kann auf reflektierenden Oberflächen thermografiert werden, wenn die gespiegelte Umgebung in etwa gleichwarm wie das zu messende Objekt ist. Dann wird der Reflektionsterm in der Strahlungstransportgleichung nämlich recht klein. |
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Schon aus diesen Grenzen heraus, ist die um sich greifende Billigknipserei sträflich fahrlässig ! |
Wenn Sie mehr über Thermografie lernen wollen: |
Lehrgänge mit Georg Dittié |
Wenn Sie
sich
wirklich tief in die Thermografie
einarbeiten möchten, ist es empfehlenswert, einen Kurs zu
besuchen. In einer kleinen Liste wird das Angebot der
Teschnischen Akadenie Esslingen angeführt, für die ich als
Referent tätig bin. Der besondere Vorteil eines Kurses ist, das
viele thermografische Verfahren und Details direkt vorgeführt
werden und man auch manches selber ausprobieren kann.
Logonutzung und Hinweise auf die einzelnen Schulungen mit freundlichen Genehmigung der Technischen Akademie Esslingen |
|
Hinweis | Diese
Webseite dient der Information, was Thermografie ist und
kann keine richtige Schulung oder erst recht ein Lehrbuch
ersetzen. In den Schulungen wird das ganze Know How, was hinter dieser
Webseite steht, vermittelt. Ich lade Sie herzlich ein, an den
Tagungen, Seminaren, Kursen und Schulungen zum Thema Thermografie,
ihren Anwendungen und Einsatzgebieten teilzunehmen. |
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Infoecke |
-
Was
Sie schon immer
über Thermografie
wissen wollten ...
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Die Visitenkarte
von Dr.-Ing.
Georg Dittié
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