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Ein Thermogramm kommt selten alleine. Die moderne Wärmebildtechnik bietet viele Möglichkeiten, Aufheiz- und Abkühlungsprozesse in Natur und Technik in Zeitreihenaufnahmen festzuhalten. [ Grundlagen | Auswertung | Aufheizung & Abkühlung | Aktive Thermografie | Bauwesen | Tagestemperaturen | Abtrocknung ] |
Grundlagen und Kamerafunktionen |
Was sind Zeitreihen ? | Immer
wenn es darum geht, nicht nur die Temperaturverteilung mit einem
Thermogramm festzuhalten, sondern die Entwicklung von Temperaturen
über die Zeit zu beobachten, dann liegt es nahe, aus
einer Serie von Thermogrammen einen Film zu machen. Je nach
Anwendungsfall kann dieser Film dann in Zeitraffer, in Zeitlupe oder
auch ganz normal abgespielt
werden:
Darstellung als Filmsequenz als animated GIF, Flashvideo oder AVI Zeitreihen sind aber noch wertvoller: Weil die Abstände zwischen den einzelnen Thermogrammaufnahmen bekannt sind, kann auf Wärmeleitung, Wärmeab- und Wärmezufuhr im vermessenen Objekt geschlossen werden, eine wichtige Information für jeden Entwicklungsingenieur. Hier stehen verschiedene Auswertungsverfahren zur Verfügung: Diagrammdarstellungen Meßpunkt(e) über die Zeit3D-Gebirge aus Zeilen- oder Spaltenmessung über die Zeit Tabellen (Excel-Kompatibel) |
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Technik der Zeitreihen | Zeitreihen können mit
einer modernen Thermografiekamera in drei verschiedenen Weisen
aufgenommen werden, die die unterschiedlichsten
Anforderungen abdecken: Langzeitbeobachtungen mit Sekunden bis Stunden Bildabstand mit Timersteuerung schnelle Kurzzeitsequenzen bis zu 800 Bildern im internen Speicher der Kamera Die Kurzzeitsequenzen können mit der vollen kamerageschwindigkeit aufgezeichnet werden. |
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Kameraeigenschaften | Die Kamera VarioCAM hr
bieteteinen breiten Spielraum
für den individuellen Zuschnitt einer Zeitreihenmessung. Die
Grenzen
der Aufnahmetechnik werden nur von der Speicherkapazität und dem
schnellsten
Rythmus der Aufzeichnung festgelegt:
Eine genaue Beschreibung der technischen Eigenschaften der Thermografiekamera findet man hier. |
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Planung und Service | Zeitreihenaufnahmen sind ein
Spezialgebiet, wo
Sie auf viel Erfahrung mit den unterschiedlichsten Meßverfahren
zugreifen
können. Dabei ist jede Meßaufgabe entsprechend dem Ziel sehr
individuell.
Um Ihr Projekt optimal vorzubereiten gibt es die Angbote: Beratung bei Auswahl von Aufnaheabständen, Bildfeldern, Temperaturskalen Beratung bei Planung und Vorbereitung des Meßaufbaus Fertig vorbereitete Auswertungssoftware für zügige Ergebnisse Bei größeren Projekten oder Projekten mit experimentellem Charakter ist eine Probemessung inklusive
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Auswertung von Zeitreihen |
Schnelle Sequenzen | Aufheiz-
und Akühlungsprozesse können sehr schnell sein. Hier reicht
es, wenn eine kurze Sequenz von Bildern aufgenommen wird, die als
Kurzfilm die Temperaturänderung zeigt. Für die Aufnahme
von Kurzzeitsequenzen wird der in der VarioCAM
hr eingebaute Speicher
genutzt, in dem die Thermogramme in Echtzeit abgelegt werden.
Es stehen insgesamt bis zu 840 Bilder für eine Sequenz zur Verfügung: Aufnahmezeit 16,8 Sekunden mit voller
Ortsauflösung und 20 Millisekunden
Bildabstand |
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Langzeitbeobachtung | Ganz andere Vorgänge mit
Temperaturveränderungen gehen so langsam vor sich, daß hier
mit Zeitraffer gearbeitet wird, um die gewünschte Information zu
bekommen. In genauen Abständen wird hier Thermogramm für
Thermogramm von einem Startzeitpunkt ab aufgenommen.
Die Anzahl der Bilder ist dabei unbedeutend, da hier genug Zeit zur
Ablage
auf einem externen Datenträger zur Verfügung steht. Nur die
Speicherkapazität
des Mediums begrenzt die Anzahl bzw. die Länge der Aufnahmereihe. Die Bildauflösung kann mit 640 mal 480 Bildpunkten ganz optimal gewählt werden. Die minimale Zeitabstand zwischen zwei Bildern beträgt ab 10 Sekunden, bedingt durch die Speicherdauer. Zum langen Ende gibt es keine Grenze. Jede Serienaufnahme kann mit einem Chopperschritt zur Rekalibration kombiniert werden. Ab einer Minute Aufnahmeabstand ist auch Auflösungsverdopplung auf 1280 mal 960 Pixel möglich |
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Filmsequenzen | Der Mensch ist ein Augentier:
Viele Prozesse werden schon durch die Darstellung als Filmsequenz klar
und gegen die gewünsche Auskunft über einen zeitlichen
Vorgang. Durch die Möglichkeiten moderner Multimediatechnik stehen
hier viele verschiedene Formen der Darstellung zur Verfügung: Darstellung als animated GIF, Flashvideo, AVI oder MPEG auf DVD oder via Internet Darstellung als Videoclip auf Videokasette im Format Mini-DV Dabei kann jedes Bild auch nachbearbeitet werden, z.B. durch nachträgliche Driftkompensation, Rauschfilterung oder durch spezielle Einfärbung der Thermogrammaufnahmen. |
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Diagramme | Wenn man Trends mit genaueren
Informationen über die Temperaturwerte verbinden will, bieten sich
Diagramme
als Darstellungsform der Ergebnisse ab. Je nach Aufgabenstellung sind
hier
die verschiedenen Kombinationen aus Zeit, Orts- und Temperaturskala
denkbar.
Die Temperatur an einem bestimmten Ort wird
über die Zeit in einem klassischen
2D-Diagramm dargestellt. |
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Zahlentabellen | Zeitreihenaufnahmen können
neben
einer visuellen Information auch genaue numerische Eingangsdaten
für
Simulationen, für Berechnungen und für weitere Auswertungen
liefern.
Dabei entsteht eine vierdimensionale Matrix aus Daten: Spaltenposition,
Zeilenposition, Zeitpunkt, Temperatur. Weil zur numerischen Auswertung
keine visuelle Vorstellung von Nöten ist, kann hier alleine das
Interface zu Ihrem Auswerteprogramm das Ausgabeformat bestimmen. |
Aktive Thermografie |
Grundlagen | Unter
aktiver Thermografie versteht man die Aufnahme von Thermogramme, bei
denen die Temperaturunterschiede vorher oder während der Aufnahme
von außen aktiv angeregt werden. Durch die Anregung wird eine
Temperaturveränderung hervorgerufen, die dann mit einer Serie von
Thermogrammen aufgezeichnet wird. Anregungsarten können sein: Aufheizen Abkühlen Ansaugen oder Ausblasen von verschieden warmen Gasen (i.a. Luft) Erzeugung von Verdunstung Dadurch wird eine Wärmewelle im Material erzeugt. Die verschiedenen thermischen Eigenschaften im Material beschleunigen, verzögern, dämpfen und reflektieren diese Wärmewelle nun, so daß diese unterschiedlichen Zonen im Material zeitweise im Thermogramm sichtbar werden. Dabei gilt in etwa: Je flacher ein Detail unter der Oberfläche liegt, desto deutlicher und schneller tritt es hervor. Tiefe Untersuchungen erfordern lange Anregung und lange Aufnahmezeiten, aber geringe Aufnahmefrequenzen Untersuchungen flacher Schichten erfordern kurze Anregung und Aufnahmezeiten, aber hohe Aufnahmefrequenzen Hinweis: In einfachen Fällen genügt als Auswertung, die Reihe der Thermogrammaufnahmen durchzuschauen und nach dem besten Abbildungskontrast der gewünschten Details zu schauen. Das wird aber dadurch schnell begrenzt, daß der Effekt sehr schwach sein kann und im Rauschen und anderen thermografischen Störeinflüssen untergeht. Dann sind mathematische Auswerteverfahren erforderlich, die Störeinflüsse eliminieren oder zumindest abmildern können. Wichtig: Aktive Thermografie macht man nicht gerade mal eben so. Man muß sich schon mit den verschiedenen reaktionen auf verschiedene Anrefgungsarten und -dauern beschäftigen und die Wirkung der verschiedenen Störeinflüsse kennen. Hier sei auf die diversen Ausbildungsgänge beim VATh und der DGZfP hingewiesen sowie auf den Normentwurf der DIN 54192 zur aktiven Thermografie. Wird eine Anregung immer wieder wiederholt, bildet sich eine stabile thermische Schwingung heraus. Hier spricht man von Lock-In-Thermografie. Wird die Anregung nur einmalig ausgeführt und anschließend die Auswertung mit Fourieranalyse ausgeführt, so spricht man von Puls-Phasen-Thermografie. Unter Blitzthermografie versteht man aktive Thermografie mit einer sehr kurzen impulshaften Anregung. |
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Anwendungen | Die wichtigste
Eigenschaft der aktiven Thermografie ist, daß man mit diesem
Verfahren zerstörungsfrei etwas unter die zugängliche
Oberfläche in einen Gegenstand hinein schauen kann. Typische
Anwendungen sind:
Hinweis: Diese Liste ist unvollständig und auch nicht repräsentativ. Überall dort, wo Temperaturänderungen zu lokal unterschiedlichen Reaktion führen können, ist aktive Thermografie aussichtsreich. Wegen der sehr individuellen Anforedrung an Anregungsart, Anregungsdauer, Aufnahmezeit und -frequenz ist die individuelle Meßaufgabe immer vorher zu planen und zu besprechen. |
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Auswertung mit Fourieranalyse |
Reicht das
eigentliche Durchsehen der Aufnahmereihe nicht aus, steht mit der
Foriertransformation ein mathematisch sehr wirksames Verfahren zur
Verfügung, einerseits sehr schwache Details besser sichtbar zu
machen, andererseits eine zumindest klassifizierende Aussage über
die Tiefe einer Störung zu erhalten. Zur Auswertung wird für jeden Pixel aller Thermogramme der Aufnahmereihe ein Forierspektrum berechnet. Nun erhält man dadurch ein Amplitudenbild für jede Frequenz und das dazu gehörige Phasenbild: Im Amplitudenbild ist eine Information über die Tiefe eines Details unter der Oberfläche enthalten. Flach liegende Details werden in den Bildern mit hoher Frequenz, tieferliegende bei geringeren Frequenzen sichtbar. Das Phasenbild reduziert Störeinflüsse wie ungleiche Erwärmung oftmals stark, so daß auch sehr schwach ausgeprägte Details sichtbar werden. Die Auswertung per Fourieranalyse ist ganz typisch für die Lock-In-Thermografie, die Blitzthermografie und insbesondere die Puls-Phasen-Thermografie. |
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Auswertung der Abkühlraten |
Eine weitere
Auswertungart ist die Berechnung der lokalen Abkühlraten für
die einzelnen Bildpunkte im Thermogramm. Die Abkühlung folgt dabei
einer Exponentialfunktion, die sich asymptotisch der
Umgebungstemperatur mehr oder weniger schnell annähert: T( t ) = TUmgebung * (TAnregung - TUmgebung) * exp( - Abkühlrate * t ) Im Resultatbild wird jeder Abkühlrate eine Helligkeit zugeordnet, so daß z.B. schnell abkühlende Stellen dunkel und langsam abkühlende hell erscheinen. adurch kann der Einfluß ungleicher Anregung sehr gut eliminiert werden. |
Aufheiz- und Abkühlprozesse von Anlagen |
Zeitserienaufnahmen
im industriellen Anwendungsbereich sind so zahlreich wie es
Aufheizungs- und Abkühlprozesse gibt. Aufnahmedauer und
Aufnahmefrequenz werden dabei nur von der Kamerakapazität und den
thermischen Eigenschaften des Meßobjekts bestimmt. Wichtig: Die optische Zugänglichkeit muß natürlich gewährleistet sein. Das macht gerade bei stark eingebauten oder eingeschlossenen Meßobjekten Probleme, weil der Wärmeaustausch mit der Umgebung bei Freilegung stark verändert wird. Solche Meßaufgaben benötigen eine vorhergehende Planung und Vorbereitung des Meßaufbaus.
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Instationäre Aufheiz- und Abkühlprozesse im Bauwesen |
Zeitserienaufnahmen sind auch im Bauwesen sinnvoll, gerade, wenn es um die Bauphysikalischen Auswirkunfgen von Tagestemperaturgang oder den Ein- und Abstrahlverhältnissen über die Tageszeit geht. Da gerade im sommerlichen halbjahr die Tageswerte von Strahlung und Temperatur stark schwanken, eröffnen sich hier zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für sommerliche Thermografie | ||||||||
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Temperaturgänge |
Tagestemperatur | Ob die
Änderung der Tagestemperatur zur korrekten Aufnahme eines
Thermogramms oder einer thermogrammserie berücksichtig werden
muß, hängt davon ab, ob die Wärmekapazität eines
Gegenstands so hoch ist, daß die eigentemperatur den
Tageschwankungen folgen kann oder nicht. Im Zweifelsfall ist dazu eine
Zeitserienmessung über einen Tag erforderlich. Speziell im
Bauwesen gibt dazu auch die ISO 13786 Auskunft.
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Jahrestemperatur | Selbst sehr massive
Objekte folgen dem sehr langsamen Jahrestemperaturgang, der immer
berücksichtig werden muß:
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Klimaforschung |
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Abtrocknungsvorgänge |
Im
Bauwesen sind Zeitreihenaufnahmen gefordert, wenn es um die Beobachtung
von Abtrocknungsvorgängen geht. Je nach Umgebungsfeuchtigkeit,
Kapillartransport und Übergang der notwendigen
Verdampfungswärme auf das Meßobjekt variiert hierbei die
Abtrocknungsgeschwindigkeit. Typisch ist die längere
Meßdauer und die Absicherung der IR-Kamera gegen
gerätetechnisch bedingte Drift.
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Infoecke |
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von Dr.-Ing. Georg Dittié
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