|
|
Thermografie
ist das Meßmittel zum Zweck, wenn es um die Erfassung von
Heizanlagen geht, die in die Bausubstanz eingelassen und damit auf
direktem Weg unzugänglich sind. Dabei wird das thermografische
Prinzip dadurch besonders begünstigt, indem sich die Wärme
aus der Heizung direkt durch feste Bausubstanz zur Oberfläche
hin ausbreitet, weil es hier ja angestrebt ist, diese
Wärmeübertragung so effektiv wie möglich zu machen. |
|
Fußbodenheizung
und Co |
 |
Das
Thermogramm zeigt eine ganz typische Fußbodenheizung bestehend
aus einem im Estrich verlegten Schlauch, der zu einer Doppelspirale
aufgerollt ist. In der Raummitte lassen sich die Wendeschleifen gut
erkennen. |

|
Je
länger ein Fußbodenheizkreis von Heizwasser durchströmt
wird, desto mehr heizt er sich auf, um sich nach etwa einer Stunde der
Endtemperatur anzunähern: Hier zwei Heizkreise im Vergleich, wo
der rechte ca. 40, der linke ca 10 Minuten vor der Aufnahme in Betrieb
ist.
Wichtig:
Das variiert sehr mit der Verlegungstiefe und der Dicke des
Heizestrichs. |

|
Wenn
ein Heizkreis unzureichend durchströmt wird, so gibt er seine
Wärme schon auf den ersten Schleifen an den Raum ab und der Rest
der Heizschleifen bleibt kalt. |
 |
Heizkreise
ohne Regelnung parallel zu betreiben, ist eine riskante Angelegenheit:
Hier wird die hinterste Heizschleife auf Kosten der beiden vorderen
deutlich besser durchströmt, weil sie einen geringeren
Strömungswiderstand aufweist. |
 |
So
sieht das typische Erscheinungsbild einer elektrischen
Fußbodenheizung aus: Die Heizschleife wird durch einen sehr eng
verlegten Widerstandsdraht gebildet, der als Modul sehr flach unter die
Oberfläche verlegt wird. |
|
|
Heizkreisverteiler |
Die
Visualisierung von Temperaturen ist zur Funktionsanalyse von
komplexeren Heizanlagen sehr hilfreich. Hier kann zeitlich und
örtlich sehr hoch aufgelöst die jeweilige Temperatur am Ort
gemessen werden, das alles berührungs- und damit störungsfrei
und unbeeinflußt.
 |
Die
gleichmäßig erwärmten Stellmotoren am Verteiler zeigen,
daß alle sechs Heizkreise von den Thermostaten aufgefahren
wurden: Der Heizkreis ganz links ist aber dennoch nicht
durchströmt: Ursache ist ein unbeabsichtigt geschlossenes
Rücklaufventil. |
 |
Die
Heizkreise 2 und 3 von rechts zeigen ein seltsames Verhalten: Heizkreis
2 ist offensichtlich warm und damit durchströmt, obwohl der
Stellmotor kalt und damit geschlossen ist: Das Ventil ist defekt und
dichtet nicht. Heizkreis 3 hat einen warmen Stellmotor wird, aber nicht
durchströmt: Hier lag eine Vertauschung der Stellantriebe vor. |
|
|
Thermografie von
Regelschwankungen |
Mit
Hilfe der Thermografie von Fußbodenheizungen können
auch bauphysikalische Sachverhalte geklärt werden, die auf den
ersten Blick wenig mit der eigentlichen Haustechnik zu tun haben.
Hierbei ist insbesondere interessant, wie kompatibel das Verhalten der
Haustechnik mit den thermischen Ansprüchen der anderen Bausubstanz
ist.
 |
 |
Bei
mildem Wetter von +8°C außen wird nicht viel Wärme
benötigt, die Zentralheizung der Wohnanlage hat die Temperaturen
am Heizkreisverteiler stark heruntergeregelt. Es sollte mit dieser
Messung nach der Ursache von Rissen im Parkettboden gesucht werden. |
 |
 |
Bei
Frostwetter von -5°C außen regelt die Steuerung der Heizung
die Temperaturen im Heizkreisverteiler stark hoch, so daß die
Temperaturen in den Heizkreisen so stark ansteigt, daß das
Holzparkett darüber zu stark ausgetrocknet wird und reißt. |
|
|
Deckenheizungen |
Deckenheizungen
heizen durch Abgabe von Infrarotstrahlung nach unten. Sie sind gerade
zur Beheizung von großen, eher kühlen Räumen geeignet,
weil die abgegebene IR-Strahlung erst durch feste Oberflächen
absorbiert wird und dadurch der heizeffekt entsteht - die Raumluft
selber wird kaum erwärmt.
 |
Typisches
Beispiel für eine in die Decke installierte Heizung. Die
große Fläche und die mäßige
Oberflächentemperatur sorgen für eine effiziente Beheizung
des hohen Raums durch IR-Abstrahlung. Dummerweise ist das Gebäude
unzureichend gedämmt, so daß auch erhebliche
wärmemengen nach außen durch das Dach abgegeben werden. |
 |
Hohe
Industriehalle, die mit einer Strahlungsdeckenheizung ausgestattet ist.
Um die notwendige Heizleistung trotz der recht kleinen
Heizoberflächen zu erzielen, muß mit einer energetisch
ungünstigen hohen Vorlauftemperatur gefahren werden. |
 |
Nicht
nur Heizen, auch Kühlen geht mit Wärmetauscherflächen,
die in die Decke eingeladssen sind. Gerade in gut gedämmten
Gebäuden mit größerer Abwärmeproduktion innen, wie
z.B. morderne Verwaltungsbauten, wird gerade im Sommer die notwendige
Kühlung erreicht. |
|
|
Wandheizungen |
Großflächige
Strahlungsheizungen wie Wandheizungen breiten sich immer mehr aus, weil
sie durch ihre kachelofenähnliche Heizfunktion ein angenehmes
Raumklima erzeugen. Problematisch wirds dann, wenn so eine geheizte
Wand auch noch anders als nur zum heizen benutzt werden soll:
 |
Das
Thermogramm zeigt eine Wandheizung: Die einzelnen Heizleitungen werden
in die Wand verlegt, hier aber mit eher zu großem Abstand: Ohne
Thermografie wirds problematisch, ein Loch in die Wand zu bohren. Zudem
ist die Heizleistung durch die geringe Flächendichte etwas
ungleichmäßig und eventuell zu begrenzt. |
 |
Viele
moderne Wandheizungen benutzen vorgefertigte Heizflächen, die in
die Wand eingearbeitet werden. Hier liefert die Thermografie
Informationen, wie gleichmäßig das funktioniert und wo ohne
Beschädigung der Heizleitungen gebohrt werden darf. |
|